So war etwas ganz anderes „Der Baron auf den Bäumen“ nach einem Buch von Italo Calvino über einen Jungen, der beschlossen hat, auf den Bäumen zu leben. Die AWO Darmstadt hatte die Idee, das nachzustellen in einem großen Ferienprojekt für Jugendliche, in dem sie Baumhäuser gebaut haben, auf denen sie dann auch übernachteten. Und die Baumhäuser verblieben nach dem Projekt zur allgemeinen Nutzung auf dem Spielplatz. Ein weiteres herausragendes Projekt gab es mit der Rheinschiffsmühle, die in Ginsheim-Gustavsburg im Rhein liegt. Früher gab es viele Mühlen in Rhein und Main, die in den Weltkriegen untergegangen sind, die letzte im Schiersteiner Hafen. Damit dieser einst wich- tige Wirtschaftszweig nicht in Vergessenheit gerät, hatte sich der „Verein Historische Rheinschiffsmühle Ginsheim“ zum Ziel gesetzt, wieder eine historische Rheinschiffsmühle zu bauen. Das ist 2011 mit erheb- licher Förderung durch die Stiftung Flughafen gelun- gen. Die Mühle ist heute ein beliebtes Ausflugsziel und ihr Besuch ist wirklich zu empfehlen. Höhmann Die Rheinschiffsmühle ist ein schönes Beispiel für eine gute Idee, die wirklich nachhaltig ist und nicht nur aufflammt und dann wieder verschwindet. Hier geht es um Dauerhaftigkeit. Es gibt eine Reihe von Beispielen, von Projekten, die diese Nachhaltigkeit auch beinhalten wie das Bioversum in Kranichstein und das Mitmachmuseum Experiminta in Frankfurt. Abeln Ich möchte noch den Opel-Zoo in Kronberg nennen. Die Stiftung hat den Neubau des Elefantenhauses gefördert. Dabei ging es nicht nur darum, ein Haus zu bauen, sondern die Voraussetzungen für eine neue Form von Elefantenhaltung zu schaffen, die bisher noch nicht erprobt war. Höhmann Oder zum Beispiel im Senckenbergmuseum die „Safari zum Urmenschen“. Abeln Genau. Dabei haben Wissenschaftler aus den Erkennt- nissen, die sie bei Ausgrabungen in der ganzen Welt gefunden haben, die verschiedenen Entwicklungssta- dien der menschlichen Köpfe nachgebildet, das war hochinteressant. Stiftungs-Magazin Wie war das damals mit der Heraeus-Bildungsstiftung, Herr Höhmann? Wann und wie kam sie zur Stiftung Flughafen? Was waren ihre Aufgaben? Höhmann Frau Dr. Heraeus berichtete mir von einem Gespräch mit dem damaligen Ministerpräsidenten Roland Koch. Es sollte eine Flughafen Stiftung gegründet werden. „Gibt es jemanden, der beim Aufbau so einer Stiftung unterstützen kann? Herr Höhmann, Sie als Geschäfts- führer der Heraeus Bildungsstiftung, können Sie nicht …?“ Es gibt viele Fragen bei einer Stiftungsgründung. Damit die gut beantwortet werden und das Ganze in Gang kommt, wurde ein Beratervertrag mit der Heraeus Bildungsstiftung geschlossen. Und von daher habe ich die Stiftung schon in der Anfangsphase unterstützt. Als dann Herr Abeln als Geschäftsführer der Stiftung dazu kam, haben wir das Vier-Augen-Prinzip ange- wendet, um die Projektanträge zu bewerten und die Berichte zu erstellen. Ich habe Herrn Abeln immer zur Verfügung gestanden, damit der Verwaltungsaufwand in der Stiftung im Rahmen bleibt. Herr Abeln hat sich schnell und sehr gut eingearbeitet und dafür gesorgt, dass sich die Stiftung toll entwickelt. 11 20 Jahre Stiftung Flughafen